Foto: Wellcome Library, London
Tao Li langjähriger Lebenspartner und Kollege mit Professor Magnus Hirschfeld auf der vierten Konferenz der Weltliga für sexuelle Reformen in Brno, 1932. Foto: Bildlink Gallery: Wellcome Libraryl, CC BY 4.0, Link
Der Wissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld (14. Mai 1868 – 14. Mai 1935) gründete 1919 das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin. Dem mutigen Aktivisten gedenkt das Land Berlin mitten im Mai, dem „Queer History Month“, am 14.5. mit dem „Magnus Hirschfeld Tag“.
Der jüdischstämmige Arzt Magnus Hirschfeld aus Kolberg war einer der ersten Sexualwissenschaftler und 1897 Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung, dem Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK), das sich für die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen einsetzte. Sein Berliner „Institut für Sexualwissenschaft“ war ein liberaler Leuchtturm der noch jungen Weimarer Republik. Doch am 6. Mai 1933 zerstörten die Nationalsozialisten sein wegweisendes Institut und seine Bibliothek wurde auf dem heutigen Bebelplatz verbrannt. Am 6. Juli 1994 wurde in der Nähe des ehemaligen Standorts eine Gedenktafel aufgestellt. Seit 2011 gibt es zudem eine Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, die an die nationalsozialistische Verfolgung Homosexueller erinnert, „das Leben und Werk Magnus Hirschfelds wissenschaftlich erforschen und darstellen“ will und „einer gesellschaftlichen Diskriminierung homosexueller Männer und Frauen in Deutschland entgegenwirken“ möchte.
Bild: Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung
Unlängst erschien zudem ein Buch über die „Seele der queeren Community“ (wir berichteten). Das Jugendbuch „Magnus“ richtet sich an (queere) Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, es ist ein soziologisch-historischer Roman über die junge Hilde und Teenager Martin im Berlin der 1920er. Und auch ein Buch über Magnus Hirschfeld, den die zwölfjährige Hilde kennenlernt. www.berlin.de/magnushirschfeldtag, www.queerhistory.de
Foto: glbthistory.org
Hirschfeld Grab
Das Grab des so wichtigen queeren Wissenschaftlers findet sich in Nizza, auf dem „Cimetière de Caucade“
Auch das Berliner Stadtmuseum widmet sich dem legendären und wichtigen Queer. Mehr Informationen dazu hier: www.stadtmuseum.de/artikel/magnus-hirschfeld.
1919 gründete Magnus Hirschfeld sein Institut für Sexualwissenschaft in Berlin. Im selben Jahr erblickte der erste schwule Film das Licht der Welt. Und war natürlich ein Skandal! „Anders als die Andern“ von Richard Oswald erzählt die Geschichte einer Liebe, die damals verboten war. Mehr dazu hier: www.maenner.media/kultur/film/100-jahre-ist-es-her