Foto: Jozef Naštický
Milan Brinker, MEMBERS
Milan Brinker
Frischer Wind bei der Techno-House-Party. Ab November zeichnet Milan Brinker für die Party verantwortlich. Wir fragten bei MEMBERS-DJ Marc Miroir und Veranstalter Milan nach.
Warum übergebt Ihr MEMBERS an die nächste Generation? Marc Miroir: Max und ich haben die MEMBERS Anfang 2013 in einem neuen Klub zwischen Friedrichshain und Lichtenberg gestartet. Er hieß Kosmonaut ** und wir haben dort monatlich etwas bis heute Einzigartiges etabliert: eine Party, die es schaffte, den weiten Regenbogen der verschiedensten Körperideale, Altersgruppen, sozialer Hintergründe etc. zu vereinen, die gay, aber auch schon queer war, bevor der Name überhaupt in Gebrauch kam. Viele namhafte DJs haben bzw. wollten dort spielen. Der Fokus lag auf hochwertiger Klubmusik mit einer diversen und sexy Crowd. Mit Verkauf des Kosmonauts sind wir auf die Hoppetosse und danach ins Æden. Beide Klubs waren bis dato nicht auf der Landkarte der schwulen und queeren Partys belegt. Durch die Pandemie hat sich vieles geändert, nicht zuletzt unser persönliches Leben. Jetzt ist es Zeit, der neuen Generation Platz zu machen und ein dennoch bewährtes Konzept weiterzuführen. Es gibt eine Vielzahl an tollen, bunten, genderfluiden Partys, aber eine so offene Party wie die MEMBERS gibt es sonst nicht, die in einer diversen gay Crowd verwurzelt ist, Queers und Frauen vereint, alle verbunden durch eine große Liebe zur Musik. Milan Brinker ist Teil der aktuellen Klubszene und übernimmt nun federführend die MEMBERS. Max und ich sind weiterhin beratend dabei.
Du übernimmst die MEMBERS, warst du davor auch Gast?Milan: Ja, als ich neu in Berlin war, war MEMBERS für mich DIE Party des Monats. Ich war fast immer dabei und habe viele tolle Abende erlebt.
Woran denkst du besonders gerne zurück? Marc Miroir: Es gibt so viele spezielle Momente. Besonders tolle Abende waren die Sommerevents im Garten des Kosmonauts, an denen noch durchgehend laute Musik gespielt werden durfte. Aber auch die Partys mit internationalen DJs wie Ellen Allien, Monika Kruse, Hard Ton oder Sascha Dive waren unvergessen.
Marc, bist du noch manchmal dabei? Marc Miroir: Aber sicher! Ich werde weiterhin als Resident-DJ auflegen.
Planst du, etwas am Konzept zu ändern? Milan: Im Moment nicht. Ich würde die Veranstaltung gerne so weiterführen, wie sie bisher war, denn ich fand die Stimmung bei MEMBERS damals immer richtig gut, und genau das wünsche ich mir auch für die Zukunft. Aber natürlich bin ich offen für eine organische Weiterentwicklung und ich möchte dabei meinem Gefühl folgen. Ich glaube, wenn sich etwas über Jahre nicht ändert, wird es für viele Menschen langweilig. Außerdem versuche ich auch, nach und nach meine Leute mit einzubringen. Die alte Crew bleibt aber auch dabei.
Wo wird die Party ab November denn stattfinden? Milan: Das wird eine Überraschung, die Location will geheim bleiben. Aber es ist ein Ort mit sehr guter Akustik, sehr zentral am Alexanderplatz.
Worauf können wir uns freuen? Milan: Auf unsere Lieblingsparty in einem sehr interessanten Klub. Ich denke, die MEMBERS passt sehr gut in diese Räumlichkeiten. Unsere Lieblings-Resident-DJs sind auch mit dabei. Und wir können uns besonders darauf freuen, wieder gemeinsam auszugehen, Freunde zu treffen und eine tolle Zeit miteinander zu verbringen. Schließlich prägen wir alle zusammen das Nachtleben in Berlin und sind ein bedeutender Teil davon.
Marc, woran arbeitest du gerade? Marc Miroir: Ich hatte eine längere kreative Pause im Studio und sitze jetzt an einer neuen EP, die natürlich zeitgemäße Klubmusik featured.
*Interview: Michael Rädel members-berlin.de
** aktuell heißt der Klub OXI
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