Foto: S. Saul
Matistache aka Mathias Lempart
Kunst soll und darf weder gefällig sein noch soll sie sich jedem gleich erschließen. Vor allem das, was die jungen Wilden der Kunstszene präsentieren, ist mitunter schwer verdaulich. Hier kommt Mathias Lempart zu Wort, Student der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, dessen Kunst unter anderem in Berlin und aktuell in der Privatsammlung Van Ancum in Amsterdam zu sehen ist.
DEIN OBJEKT THE GORDIAN KNOT ERSCHLIESST SICH DEM BETRACHTER NICHT SOFORT. ES SIND KABEL IN EINEM TOPF, ODER? Im Deutschen ist es der gordische Knoten. Bestehend aus Tellern, Besteck, einem Topf inklusive Deckel und einem Hochspannungskabel. (Anmerkung der Redaktion: „Den gordischen Knoten durchhauen“ oder „den gordischen Knoten lösen“ steht für die Überwindung eines schwierigen Problems mit energischen beziehungsweise unkonventionellen Mitteln, Quelle: Wikipedia)
WORAUF SPIELST DU DAMIT AN? Auf den Hunger.
ES KAM SO GUT AN, DASS DU EINEN KÄUFER GEFUNDEN HAST. PLANST DU MEHR OBJEKTE DIESER ART? Ich arbeite eigentlich schon an ganz anderen Skulpturen. Seltsamerweise interessieren sich Sammler immer für Arbeiten, deren Fertigung mindestens zwei Jahre zurückliegt.
ZIEMLICH PROVOKANT IST AUCH DEINE DILDO-INSTALLATION. WIE KOMMT MAN DARAUF? Es ist eine kritische Darstellung des hohen sexuellen Stellenwertes, den wir in unserem Kulturkreis vorfinden.
HAT DER PLASTIK-PENIS EINE AUSSAGE? Er entzieht sich der Logik und löst scheinbar schwebend ein beflügelndes Gefühl aus.
DU WEISST, DASS DAS LEUTE VOR DEN KOPF STÖSST?! Wirklich? Ich will niemandem vor den Kopf stoßen, vielmehr meinte ich es humorvoll!
WORAN ARBEITEST DU GERADE? Ich arbeite gerade an zwei Publikationen: einem Fotobuch und einem Heft mit Zeichnungen. Außerdem bereite ich gerade eine Ausstellung in Übersee vor.
•Interview: Michael Rädel