Foto: @melli_magic
Melli Magic
„Ich stand vor einem Scherbenhaufen, weil ich die ganzen fetten Jahre nichts zurückgelegt hatte“
Sie war über zwei Jahrzehnte eine der populärsten Dragqueens Berlins. Dann zog sie sich vor einigen Jahren von den Bühnen zurück, um sich neu zu erfinden, zur Ruhe zu kommen und auch, um sich beruflich umzuorientieren. Wir sprachen mit Melli Magic.
Warum die Auszeit? Es war einfach an der Zeit, ich war vollkommen erschöpft. Ich habe als Dragqueen alles erlebt, was ich mir erträumen konnte, doch plötzlich war da nichts mehr – nichts, was mich mehr erfüllte. Bei einem Booking hatte ich dann ein Blackout. Da wusste ich, dass sich etwas, dass ich etwas ändern muss.
Wie ging es weiter? Erst mal habe ich mich von allen außer meinem engsten Kreis zurückgezogen. Ich stand vor einem Scherbenhaufen, weil ich die ganzen fetten Jahre nichts zurückgelegt hatte. Aus der Not entstand eine Tugend und ich setzte mich mit dieser Materie auseinander. Ich stellte rasch fest, dass die Arbeit mit Finanzen auch wahnsinnig kreativ sein kann.
Wie kamst du ausgerechnet darauf? Weil ich in meinem Umfeld mitbekommen habe, dass viele gar keine Rücklagen hatten, auf die sie in der ersten Corona-Zeit zurückgreifen konnten. Auch ich hatte mir über finanzielle Kompetenz nie Gedanken gemacht. Scheinbar war, ist da eine große Hemmschwelle bei Menschen aus der LGBTIQ*-Community, sich mit ihren Finanzen auseinanderzusetzen. Mir wurde klar, dass ich das ändern kann, und habe dann diesen Beruf erlernt und es mir zur Aufgabe gemacht, Menschen zu finanziellem Bewusstsein zu verhelfen, um Sie dann in die finanzielle Unabhängigkeit zu führen.
*Interview: Michael Rädel
Büro für Deutsche Vermögensberatung, Dennis Braatz, Rheinstr.7c, 14513 Teltow, Dennis.Braatz@dvag.de