Foto: M. Rädel
so36
Alte Musik? Nicht nur! Denn bis heute gibt es neue und sehr erfolgreiche Disco-Produktionen, vor allem seit den 1990ern ist Disco so populär wie einst. Das wird im SO36 ungewöhnlich und sehr passend zelebriert – immerhin gab es schon in den 1970ern „Rollschuh-Diskos“.
Es ist aber keine Retro-Party, wie vorab von Michel Schueler aka Rollers HiFi verraten wird, der übrigens IMMER mit Rollschuhen auflegt: „Wir spielen auch Disco / NuDisco, auch mit 80s Touch (Re-Edits), aber vor allem viel Hip-Hop, Funk und Boogiefunk. Wir promoten die Roller Disco als zeitlose Kultur, nicht als Retro-Klischee.“ Am 5. August kannst du dich ab 18 Uhr im SO36 (Oranienstraße 190, U Kottbusser Tor) in deinen Rollschuhen austoben, erst beim Kurs, dann bei der Party ... www.rollers-inc.com
(Trotzdem) etwas Geschichte: Aus Soul wurde Anfang der 1970er mit viel mehr Bass Drums sowie Geigen und Synthesizern Disco. Die erste Hochphase hatte Disco ab 1973 mit Hits wie „Dirty Ol' Man“ (The Three Degrees), „Never Can Say Goodbye“ (Gloria Gaynor), „Love to Love You Baby“ (Donna Summer & Giorgio Moroder) und „Fly, Robin, Fly“ (Silver Convention). So richtig in Fahrt kam die Musikart dann ab 1976 mit den Hits von Boney M., Amanda Lear, den Bee Gees und Chic. Und auch Stars wie David Bowie, Diana Ross und ABBA nahmen sich bis in die 1980er, als dann High Energy und House aufkamen, dieser Musikart liebend gerne und immer wieder an.
Disco im queeren Kontext, da können wir die Village People nicht unerwähnt lassen! Die von Jacques Morali und Henri Belolo zusammengestellte Band spielte mit schwulen Stereotypen (Ledermann, Bauarbeiter, …), war aber nicht rein schwul – die eine Hälfte der Produzenten ** und die meisten der immer mal wieder wechselnden Bandmitglieder aber schon –, besang aber fast durchweg +/- queere Themen, etwa bei „Macho Man“, „Y.M.C.A.“, „In the Navy“, „Fire Island“ oder auch bei „Liberation“ und „Go West“. Und das auf den Alben auch durchaus funkiger und intelligenter als es die großen Hits vermuten lassen. Die Producer versorgten in den 1980ern dann auch Eartha Kitt mit Hits.
** Jacques Morali (schwul, 1947 – 1991) und Henri Belolo (1936 – 2019)
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