Foto: M. Rädel
The Knast
Das imposante ehemalige Gefängnisgebäude in der Söhtstraße wurde 1906 erbaut, heute ist The Knast die Heimat von prideART
Heute ab 19 Uhr geht es im Prinzknecht in der Fuggerstraße 33 los. Drei Tage lang widmet sich dann ab morgen die queere Ateliergemeinschaft prideART zusammen mit der Tom of Finland Foundation in Berlin der von Tom of Finland inspirierten Kunst, seinem Erbe, seinem Einfluss auf die aktuellen „jungen Wilden“ der Kunstwelt.
Bis heute gilt der international erfolgreiche, szene- und stilprägende schwule Künstler aus Skandinavien als einer der wichtigsten Queers des 20. Jahrhunderts.
Touko Valio Laaksonen aka Tom of Finland (8. Mai 1920 – 7. November 1991) schuf mit seiner Kunst einflussreiche Bilder und bis heute mit einem Augenzwinkern inszenierte Stereotypen, die den schwulen Mann selbstbewusst und frei zeigen. Als seine Kunst in den späten 1950ern populär wurde, ein Skandal. Und zum Teil strafbar! Schwule Sexualität war eine Straftat, auch das künstlerische Umsetzen, wurde geahndet. Erst mit den „Stonewall“-Aufständen in der New Yorker Christopher Street begann sich die Gesellschaft langsam zu ändern – die jährlichen CSDs erinnern daran, fordern und mahnen.
Mittlerweile ist Tom of Finlands Werk anerkannte Kunst, mit einer Briefmarke, Bildbänden (etwa vom Kölner TASCHEN Verlag), einem Kinofilm (wir berichteten) und auf unzählige andere Arten geehrt. Zum Beispiel mit queeren Festivals wie diesem – und mit der Kunst von unter anderem Søren Zschocke.
Vom 11. bis zum 14. Mai kann #mensch in The Knast dank prideART und der Tom of Finland Foundation beim „Tom of Finland Art & Culture Festival 2023 – Berlin“ in die sexuell aufgeladene Welt des Künstlers eintauchen.
11.5., „Kick-off“ Prinzknecht, Fuggerstraße 33, 19 Uhr, 12. – 14.5., „Tom of Finland Art & Culture Festival 2023 – Berlin“, prideART at The Knast – Pride-Art Ateliers / The Knast, Söhtstraße 7, Fr ab 15 Uhr, Sa 11 Uhr, So 14 Uhr, www.tomoffinland.org/artfair