Foto: PicturePeople
TanteGladice-1
Als echter Sonnenschein ist Tante Gladice aus der Frankfurter Szene nicht mehr wegzudenken – und hat just zusammen mit Jessica Walker das 25-järhige Bühnenjubiläum gefeiert. Mit eigenen Schlagersongs und dem Motto „Küsschen Küsschen hoch die Tassen“ bringt Tante Gladice Frohsinn überall hin – und wir haben sie zum Interview getroffen.
Vor kurzen hast du zusammen mit Kollegin Jessica Walker dein – beziehungsweise euer – 25-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert. Wie fühlt es sich an, nach so vielen Jahren immer noch erfolgreich am Start zu sein?
Die Idee zusammen zu feiern hatten wir ja bereits 2019 zum 20igsten, so dass wir jetzt auch das 25igste einfach gemeinsam feiern wollen.
Es fühlt sich super an, dass nach dieser ganzen Zeit viele Menschen, vor allem die Community, noch Freude an dem hat, was ich – beleibt – verkörpere und mache, vor allem generationsübergreifend! Das tut gut und motiviert mich sehr.
Wenn mich jedoch damals jemand gefragt hätte, ob ich das noch in 25 Jahren mache, weiß ich nicht, wie die Antwort ausgefallen wäre (lacht).
Profitierst du dabei auch vom anhaltenden Drag-Hype?
Es gab ja über die Zeit hinweg immer Phasen, in denen Travestie beziehungsweise Drag mal mehr, mal weniger gefragt war. Aber auch in diesen Zeiten waren wir beide doch immer eine konstante Größe und eigentlich auch zyklusunabhängig, gerade ich mit meinen eigenen Songs. Und mein Motto „Küsschen, Küsschen, hoch die Tassen“ ist ohnehin universell, in guten, wie in schlechten Zeiten.
Du hast in den vergangenen Jahren regelmäßig eigene Schlagersongs produziert – dein neuester Titel heißt „Von Mainhattan nach Colonia“ und beschreibt deine Liebe zu Frankfurt und Köln. Was charakterisiert für dich Frankfurt und was magst du an Köln?
Als waschechte Frankfurter*in ist meine Stadt natürlich für mich Heimat und Vertrautheit. Du gehst in der Szene aus, egal in welches Lokal, und triffst immer Freunde und bekannte Gesichter. Das gibt mir Freude und auch Sicherheit, gerade weil ich eigentlich ein sehr schüchterner Mensch bin; ich weiß, das glaubt mir wieder keiner (lacht).
Und in Köln kannst du alleine genauso ausgehen und triffst dabei immer Menschen, die dich an die Hand nehmen und mit dir zusammen einen unvergesslichen Tag oder Abend verbringen. Und über die gesamte Zeit sind dort so viele intensive und liebevolle Freundschaften entstanden, die ich nicht missen möchte. Außerdem ist mein Mann Rheinländer und diese Frohnatur hinterlässt natürlich auch bei mir Spuren. Zudem musste ich feststellen, dass der Frankfurter Kranz auch mit Begeisterung seinen Weg auf die Kölner Hüften findet.
Foto: PicturePeople
TanteGladice-2
In diesem Jahr hast du ersten Mal die Wahl des Mr. Fetish Hessen moderiert – wie bist du denn dazu gekommen? Hat Gladice eine (verborgene) Fetisch-Seite?
Claus Wagner vom FLC ist ein langjähriger und guter Freund; zudem sind viele FLC-Mitglieder bei sehr vielen meiner Auftritte im Publikum. Die Leather Odysee hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, insbesondere mit meiner Kollegin Greta von Breitenbach! Das war ein spitzenmäßiges Erlebnis, vor allem auch deshalb, weil die Fetisch-Community eine so herzliche ist. Egal welchen Fetisch du liebst oder hast, du wirst wertungsfrei und mit offenen Armen empfangen und kannst dich geben, wie du bist oder sein möchtest. Einfach nur toll! Ich selbst habe so einige Fetische, aber darüber spricht eine leicht adipöse Dame natürlich nicht!
Karneval und Fasching ist dein zweites Steckenpferd und du bist auch in der kommenden Kampagne, wie man bei uns in Frankfurt sagt, wieder überall vertreten. Was sind deine persönlichen Highlights?
Das stimmt, Karneval war, ist und bleibt immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich liebe die Fasnacht und mache das so lange, bis ich in Frankfurt die erste Karnevalsprinzessin in Drag sein darf (lacht laut). Mein besonderes Highlight sind natürlich wieder unsere beiden Rosa-Cloudchen-Sitzungen im Titusforum am 12. und 13. Januar, die bereits ausverkauft sind.
Deine Botschaft an die Community?
Bleibt stark und bleibt geeint! Wir lassen uns nicht unterkriegen!