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Der CSD Frankfurt bekommt Long-Covid zu spüren: In diesem Jahr ist es besonders schwierig, Sponsoren für das Communityfest zu finden.
Die finanzielle Lage ist ernster als sonst, und so wendet sich das CSD-Team an die Community und ruft auf zum Spenden für den CSD Frankfurt. Uwe Koppers vom Vorstand des CSD Vereins ist für die Finanzen des Coummunityfestes zuständig; wir haben ihn zum Interview getroffen.
Uwe, Wie groß ist die Finanzierungslücke?
Es ist derzeit noch schwer abzusehen, da die Situation sich ja täglich verändert. Wir gehen von derzeit circa 50.000 Euro Unterfinanzierung aus, wobei wir natürlich jedes Potenzial zum Sparen ausschöpfen. Aufgrund der derzeitigen widrigen politischen und wirtschaftlichen Umstände sind 2022 die Budgets der Unternehmen stark reduziert, gestrichen oder für andere Hilfsprojekte in Verwendung, und die Unterstützung von Aktionen und oder Veranstaltungen wie dem CSD-Frankfurt – trotz seines karitativen Ansinnens – nur begrenzt oder gar nicht möglich.
Unser letzter regulärer CSD Frankfurt vor Corona, also mit Festplatz und Infostraße im Jahr 2019, kostete insgesamt etwa 250.000 Euro. Wir vom CSD Orga-Team Frankfurt arbeiten alle weiterhin ehrenamtlich, also unentgeltlich für unser großes Community Fest.
Wie sieht es mit einer finanziellen Unterstützung seitens der Stadt aus?
Die Stadt Frankfurt hat den CSD Frankfurt in den vergangenen Jahren mit jeweils 10.000 Euro unterstützt. Eine weitere Unterstützung von zusätzlich 5.000 Euro wurde dem CSD Frankfurt e.V. jetzt in dieser aktuellen finanziellen Lage, in diesem Jahr durch die Dezernentin für Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftliches Zusammenleben, Frau Eskandari-Grünberg, zugesagt.
Gibt es einen Plan B, wenn die finanziellen Mittel nicht
Einen Plan-B gibt es in der Form nicht, da wir bereits alles geplant und unter Dach und Fach haben. Natürlich haben wir in unseren Verträgen teils auch entsprechende Rücktrittsklauseln eingefügt, wie sie ja auch noch wegen Corona nötig waren und sind. Aber für uns steht fest, dass wir jetzt als queere Gemeinschaft dafür sorgen müssen, dass dieses Fest gegen jede Art von Gewalt und Diskriminierung auch genauso laut stattfindet, wie es geplant ist. Das sind wir der Situation einfach auch schuldig.
Wir sind der Überzeugung, dass dies in einer gemeinsamen Anstrengung auch schaffbar ist. Und genau jetzt können wir in unserer Community zeigen, zu was wir in der Lage sind - wenn jeder unserer über einhunderttausend Gäste nur den Preis für ein Getränk auf dem CSD spendet, sind alle Probleme auch gelöst.
Hier findet man alle Infos zum Spenden.