Foto: © Phyllis Ma
„PhyllisMa-Chlorophylum”
Phyllis Ma „Chlorophylum rhacodes and Ramaria”, 2020, Fotografie, aus der Serie Mushrooms and Friends, © Phyllis Ma
Nach dem Sand widmet sich das Museum Sinclair Haus in seiner neuesten Ausstellung erneut einem unterschätzten Alltagsphänomen: den Pilzen. Die mitunter unscheinbaren Gewächse sind für ein funktionierendes Ökosystem nicht wegzudenken – Wissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass ohne Pilze kein Lebewesen auf der Erde in seiner jetzigen Form existieren könnte. Allerdings sind von den mehr als drei Millionen vermuteten Pilzarten nur etwa 120.000 erforscht und beschrieben. Noch bis ins 20. Jahrhundert wurden die Pilze zu den Pflanzen gezählt – heute steht die Welt der „Funga“, der „Fadenwesen“, gleichberechtigt neben Flora und Fauna.
Pilze können auch erstaunlich vielfältig eingesetzt werden: Als Lebensmittel gelten sie unter anderem als Fleischersatz, man kann Verpackungsmaterial, Textilien oder Stoffe für die Bauwirtschaft aus ihnen herstellen und sie können als Produzenten medizinisch wirksamer Stoffe dienen. Das alles inspiriert auch die Kunstwelt, wie die Ausstellung „Pilze – Verflochtene Welten“ zeigt: über 20 internationale Kunstschaffende präsentieren Werke, die ergänzt durch Objekte aus der Naturwissenschaft gemeinsam die Beziehungen zwischen Pilzen, Pflanzen, Insekten und Menschen in den Mittelpunkt stellen und die Welt der Pilze neu entdecken lassen. Progressiv und zukunftsweisend.
„Pilze – Verflochtene Welten“, Museum Sinclair Haus, Löwengasse 15 (Eingang Dorotheenstraße), Bad Homburg, Vernissage am 15.9. ab 12 Uhr, die Ausstellung ist bis zum 9.2.2025 zu sehen, kunst-und-natur.de/museum-sinclair-haus/