Foto: Barbara Aumüller
Oper Frankfurt
Wenige Tage nach der umjubelten „Salome“-Premiere Anfang März fand die Spielzeit 2019/20 der Oper Frankfurt ein jähes Ende. Im April enthüllte Intendant Bernd Loebe in einer Videobotschaft aber die Premieren der neuen Spielzeit, die den Raritätenjägern und Gourmets unter den Opernfans gleichermaßen Lust auf hochkarätiges Musiktheater 2020/21 machen.
Aktuell zeigt sich, dass die Oper flexibel auf pandemiebedingte Einschränkungen reagieren kann, denn im Repertoire des Hauses befinden sich zahlreiche Produktionen, die mit kleiner Besetzung umgesetzt werden können. Die für den September angesetzte Premiere von György Ligetis „Le Grand Macabre“ etwa wurde verschoben, stattdessen wandert der Einakter „The Medium“ von Gian Carlo Menotti auf die große Bühne. Dennoch hält die Oper Frankfurt mit Mut und Spielfreude an ihrer Planung fest. Die Website weist frühzeitig auf Anpassungen hin.
Von den zehn Neuproduktionen wird eine mit Abstand am sehnlichsten erwartet: Regisseurin Lydia Steier widmet sich Verdis Kriegsoper „Aida“ – vierzig Jahre nach der legendären Inszenierung von Hans Neuenfels. Wer dem italienischen Verismo zugetan ist, wird fündig mit Umberto Giordanos Romantikthriller „Fedora“, Freunde der heiteren Oper indes mit Donizettis in Frankfurt lange nicht gespielten Klassiker „Don Pasquale“. Die Auseinandersetzung mit Händel wird mit der Zauberoper „Orlando“ fortgesetzt, und mit den Kirchenparabeln „The Burning Fiery Furnace“ und „The Prodigal Son“ nähert sich der Frankfurter Britten-Zyklus seiner Vollendung.
Ein echtes Highlight gibt es gegen Ende der Spielzeit als Frankfurter Erstaufführung zu entdecken: „Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc, die große „Frauenoper“ über das Schicksal der klösterlichen Märtyrerinnen, wird von Claus Guth in Szene gesetzt.