Foto: Salzgeber
Ein hitziges italienisches Roadmovie präsentiert die queerfilmnacht mit „Patagonia“ im August. Zuerst beginnt alles ganz statisch: Der 20-jährige Yuri lebt mit seiner Tante in einem kleinen Dorf in den italienischen Abruzzen. Leben kommt ins Dorf und vor allem in Yuris Leben, als bei einem Kindergeburtstag der Animateur Agostino auftaucht. Entwaffnend charismatisch, selbstbewusst und auf eine wilde Art unabhängig macht er großen Eindruck auf Yuri. Die beiden kommen sich näher; schließlich heuert Yuri als Agostinos Assistent an und verlässt im Wohnmobil des unberechenbaren Clowns seinen Heimatort.
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Das große Ziel der beiden jungen Männer ist Patagonien, das sagenhafte Land Südamerikas, Land des Feuers und der grenzenlosen Freiheit. Die Realität der Freiheit sieht allerdings etwas stachliger aus: Die Beziehung zwischen Yuri und Agostino basiert auf einer klaren Rollenverteilung, die sich für den jüngeren Yuri als ambivalente Liebe und verzehrendes Machtspiel zwischen Zärtlichkeit und Destruktion darstellt. Als sie unterwegs Halt bei einer euphorischen Rave-Party machen, rückt das Traumziel Patagonien plötzlich in unerreichbare Ferne.
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Das Bild des ungestümen Patagoniens scheint es dem italienischen Regisseur Simone Bozzelli angetan zu haben: feurig und leidenschaftlich ist sein mit einem pulsierenden Soundtrack unterlegter Debütfilm geworden. Beim Filmfest Locarno wurde er als Entdeckung und neue Stimme des europäischen Queer Cinema gefeiert.
21.8., Mal seh’n Kino Frankfurt, 26.8., Central, Würzburg, 30. und 31.8. Kommunales Kino Weiterstadt, weitere Termine über www.queerfilmnacht.de