Foto: Temenos Archive
„Kurzfilmrolle-Markokoulos“
Szene aus dem Kurzfilm „Through A Lens Brightly: Mark Turbyfill“ (1967)
Das Festival „exf f.“ für experimentelle Filme Frankfurt gastiert im September im Deutschen Filmmuseum DFF und dem Pupille Kino. Ein Schwerpunkt liegt auf dem schwulen US-amerikanischen Regisseur Gregory J. Markokoulos, der als einer der Eigenwilligsten und Prägendsten des Genres gilt. Markokoulos zog mit seinem Lebensgefährten, dem Experimentalfilmer Robert Beavers, Ende der 1960er nach Europa und verweigerte sich ab dann den herkömmlichen Filmverleih-Wegen, weswegen die Filme bis zu seinem Tod im Jahr 1992 kaum aufgeführt wurden.
Bei „exf f.“ machen zwei Filmrollen den Auftakt, mit je vier Kurzfilmen aus den Jahren 1960 bis 67, in denen immer wieder queere Themen eine Rolle spielen (6.9., 14 Uhr und 20:30 Uhr im DFF). Im „Galaxie“ aus dem Jahr 1966 portraitiert Markokoulos eine Reihe bekannter Schriftsteller*innen und Künstler*innen aus seinem New Yorker Umfeld; mit dabei sind Ikonen wie Susan Sontag oder Allen Ginsberg (7.9., 11 Uhr, DFF). Zwischen 1986 und 1990 entstand in einem Zusammenschnitt aus 80 seiner Filme das 80-stündige (1) Monumentalwerk „Genius“, aus dem als Ausschnitt der dritte Zyklus präsentiert wird (8.9., 12 Uhr, DFF).
Außerdem im Programm:
Filme des ehemaligen Städelschule-Studenten Thomas Feldmann, der in der Klasse von Peter Kubelka lernte; ab 1981 bis zu seinem frühen Tod (Feldmann war einer der ersten Frankfurter Patienten der an Aids starb), drehte er etwa 12 Filme; „kleine Preziosen, darunter aber auch die etwas längeren Dokumentationen ‚Drei Tage Prinzendorf des Orgien Mysterien Theaters von Herrmann Nitsch‘“, erklären Karola Gramann und Heide Schlüpmann, die das Feldmann-Programm zusammen mit Regine Steenbock kuratiert haben.
Feldmanns Filme kombinieren Aufnahmen aus Frankfurt und New York, aber auch Erotisches, Unerwartetes, Glück und Schmerz. Am 7. September werden im Pupille Kino ab 19 Uhr sieben Kurzfilme von Thomas Feldmann gezeigt.
Foto: Actingline, cc 4.0
„MarcelleThirache“
Die Filmemacherin Marcelle Thirache 1919
Marcelle Thirache, die bedeutende Filmemacherin des lesbischen und feministischen „cinéma corporel“ in Frankreich. Thirache gehört zur zweiten Generation regieführender Personen, für die nicht mehr nur die Erkundungen der Mechanismen der Kinobilder wichtig waren, sondern die den experimentellen Film nutzen, um die persönliche Wahrnehmung der Welt, aber auch Empfindungen und Gefühle als Thema zu wählen. „exf f.“ zeigt gleich zwei Abende mit Kurzfilmen von Marcelle Thirache; Am 5. September unter der Überschrift „Lesbisches Begehren“, am 8. September „Filmemachen als (innere) Reise“, beides im Pupille Kino.
4. – 8.9., exf f. – Tage des experimentellen Films Frankfurt, Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums DFF, Schaumainkai 41, und Pupille Kino, Mertonstr. 26 – 28, Frankfurt, alle Termine über exff.de