
Foto: CALA Film / farbfilm
„Klandestin“ startet am 24. April und ist bei LICHTER als Vorpremiere zu sehen.
Fürchten muss man sich vor dem LICHTER Filmfest nicht – „Angst“ ist vielmehr das übergreifende Thema der diesjährigen, 18. Ausgabe des Festivals. Auch der LICHERT Art Award ist wieder am Start.
Es gibt Filme über Verschwörungstheorien, Familiendramen, mafiöse Strukturen, den Tod, aber auch Tragikomödien, ungewöhnliche Liebesgeschichten oder Dokumentarisches wie Filme über die fremdenfeindlichen Anschläge von Solingen und Hanau. Allen Filmen des Festivals ist gemein, dass sie in Hessen oder dem Rhein-Main-Gebiet gedreht oder produziert wurden, oder dass die Filmschaffenden aus der Region stammen oder hier wesentliche Produktionsschritte übernommen haben.
Auch drei queere Filme finden sich im Programm:
„Klandestin“ von Angelina Maccarone ist ein hochaktueller Politthriller: Im marokkanischen Tanger bereitet der erfolglose schwule Künstler Richard im marokkanischen Tanger eine Ausstellung für Deutschland vor. Der junge Malik träumt von einem besseren Leben in Europa. Richard hilft Malik, illegal nach Deutschland einzureisen – auch, um den jungen Marokkaner an sich zu binden. Doch in Frankfurt angekommen, geraten die beiden in ein Netz aus politischen Intrigen und islamistischen Terror. Der mit Barbara Sukowa und Lambert Wilson prominent besetzte „Klandestin“ gewann unter anderem den Publikumspreis beim diesjährigen Hamburger Queer Filmfestival. Der Film startet offiziell am 24. April und ist bei LICHTER als Vorpremiere zu sehen (23.4., 20 Uhr, Eldorado, Schäfergasse 29).
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„Houses – Batim“ erzählt die Geschichte der nicht-binären Person Sascha: Eigentlich meint Sascha, der Vergangenheit mit Kindheitstrauma und Migration entkommen zu sein. Doch um frei zu sein, muss Sascha sich endlich den Geistern stellen. Veronica Nicole Tetelbaum hat ihren sensibel inszenierten Debütfilm über die Identitätssuche einer jungen, kreativen Person in poetischen schwarz-weiß-Bildern gedreht (24.4., 19:30 Uhr, Mal seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6).
„Houses – Batim“ und „Klandestin“ laufen bei LICHTER im regionalen Langfilmwettbewerb.

Foto: Yaniv Linton
Houses – Batim
Im Internationalen Programmteil zum Thema Angst läuft „Soul of the Desert“, eine poetische Roadmovie-Doku über die 70-jährige trans Frau Georgina, die sich nach jahrzehntelangem Exil auf den Weg in ihre alte Heimat macht, um ihren neuen Ausweis zu bekommen. Auf ihrer Reise begegnet sie auch ihrer Familie aus dem indigenen Wayúu-Stamm, der sie einst verstoßen hat. Regisseurin Mónica Taboada Tapia verknüpft den Kampf der Tansgender Community um Anerkennung mit dem eines indigenen Volksstamms (25.4., 20 Uhr, Mal seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6).

Foto: Guerrero Films
Soul of the Desert
Das Festivalzentrum von LICHTER ist die neue Location „Massiv E“ in den ehemaligen E-Kinos an der Hauptwache. Und mit Lars Eidinger als DJ der Festivalparty (25.4., 22 Uhr, Festivalzentrum) und einem gemeinsamen Konzert von Brezel Göring & Psychoanalyse mit Lilith Stangenberg (23.4., 21 Uhr, Festivalzentrum) gibt’s auch noch echten (Hauptstadt-) Promi-Glamour.
LICHTER Art Award
Saul Judd kuratiert auch in diesem Jahr wieder den LICHTER Art Award samt Ausstellung. Sie zeigt Video-Arbeiten, die sich mit individuellen und gesellschaftlichen Fragen rund um Identität und Andersartigkeit auseinandersetzen, so der Kurator in der Ankündigung.
Unsere Tipps:
Samira Elagoz und Z Walsh zeigen in ihrem dokumentarischen Essay „You can’t get what you want but you can get me“ sowohl die Geschichte zweier trans Männer als auch die Kämpfe und Siege transgeschlechtlicher und anderer Menschen, „die ihr authentisches Selbst leben wollen“. Samira Elagoz ist ein finnisch-ägyptischer trans*maskuliner Künstler und Filmemacher, der in seinen provokanten wie experimentellen Werken Performancekunst und Film kombiniert und dabei eine Art „Doku-Fiktion“ erschafft. Der transgender Regisseur, Model und Künstler Z Walsh lebt und arbeitet in Brooklyn. Seine Arbeiten konzentrieren sich hauptsächlich auf Fotografie, mit der er der trans Community Sichtbarkeit verleiht.

Foto: Elagoz
Szene aus „You can’t get what you want but you can get me“ von Samira Elagoz und Z Walsh.
Im Kurzfilm „Qirim“ erzählt Regisseurin Katheryna Khramtsova den Zweifrontenkampf der nichtbinären Antonia: Seit dem Krieg in Antonias Heimatland Ukraine muss sie sowohl militärisch für ihr Land als auch persönlich für die Anerkennung ihrer Identität agieren. Der Film ist eine Hommage an den Mut und die Widerstandsfähigkeit sowohl der ukrainischen als auch queeren Community.

Foto: Khramtsova
Kurzfilm „Qirim“ von Kateryna Khramtsova
Die LICHTER-Art-Award-Ausstellung ist während der Festivalzeit in den ehemaligen Räumen des Massif Central in der Eschersheimer Landstraße zu sehen; die Vernissage ist am 22. April um 17:30 Uhr. Die Preisverleihung findet am 27. April im Festivalzentrum Massif E statt.
22. – 27.4., LICHTER Filmfest, Festivalzentrum Massif E, Zeil 125, Frankfurt
22. – 27.4., LICHTER Art Award, Massif Arts, Eschersheimer Landstr. 28, Frankfurt, Vernissage: 22.4., 17:30 Uhr
Wir verlosen:
6 Freikarten für den Film „Klandestin“, einlösbar überall da, wo er läuft!