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„UNAIDS“
Mit großen Schritten und Unterstützung aus allen politischen Lagern möchte Mannheim zur „Fast-Track City“ der UN-Initiative UNAIDS werden, um bessere Prävention und bessere Behandlung von HIV- und anderen STI-Infektionen zu erreichen. „Was Mannheim noch nicht hat, ist ein stadtweites, integratives Netzwerk zu sexuell übertragbaren Krankheiten und gesundheitlicher Chancengleichheit, das die verschiedenen Aktivitäten übergreifend koordiniert und auch Intersektionalität berücksichtigt“, kommentierte Gesundheits-Bürgermeister Dirk Grunert im Rahmen der Konferenz „Mannheim als Fast-Track City“, die im Januar stattfand.
Kern der Fast-Track-City-Initiative ist die 95-95-95-0-Regel: 95% aller HIV-Infektionen sollen bekannt sein, 95% der bekannten Infektionen therapeutisch behandelt werden, davon sollen 95% unter der Nachweisgrenze liegen, also faktisch nicht infektiös sein. Null Prozent gilt für Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV und Aids. Die Fast-Track-City-Initiative wurde 2014 bei der UNAIDS-Konferenz in Paris ins Leben gerufen und hat die Beendigung der HIV-Pandemie bis 2030 zum Ziel.
Knapp 300 Städte und Gemeinden weltweit haben sich seitdem angeschlossen, in Deutschland bislang lediglich Berlin, Bochum, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt. Handlungsbedarf sah man in Mannheim auch ob der seit 2015 merklich angestiegenen HIV- und STI-Infektionszahlen, die im Vergleich deutlich höher sind als die anderer deutscher Städte. Bis Juni 2024 möchte Mannheim der Pariser Deklaration beigetreten sein.