Foto: MSPT / Stefanie Koesling
AproposSex-1
Im Bereich „Meine Sexualität und ich" können Sexspielzeuge begutachtet werden.
Auch wenn Sex in unserem heutigen Alltag omnipräsent scheint, bedeutet das nicht, dass der Umgang und vor allem das Sprechen über Sex und Lust unbefangener geworden wäre als in früheren Zeiten. Ganz im Gegenteil. Die Ausstellung „Apropos Sex“ im Frankfurter Museum für Kommunikation versucht, Mut und Lust aufs Reden über Lust und Sex zu machen.
Foto: MSPT / Stefanie Koesling
AproposSex-2
Im Bereich „Lasst uns Reden“ steht ein Bett mit Kissen, auf denen Gefühlsausdrücke abgebildet sind
Vorneweg: In der Ausstellung gibt es viel zu lesen – aber zum Glück wird in den Texten nicht um den heißen Brei herumgeredet. Vielmehr regen sie zum Nachdenken oder bestenfalls sogar zum angeregten Miteinanderreden über Sex, Sexualität und Lust an.
Sieben Stationen beleuchten unterschiedliche Aspekte: Wie hat sich die Sexualaufklärung in der letzten 60 Jahren verändert und spiegeln sich veränderte Moralvorstellungen wider? Was bedeutet der Begriff „normal“ im Bereich der Sexualität? Wie wird Sexualität vom Gesetz „reguliert“ oder gar sanktioniert? Welche Begriffe verwenden wir für unsere Geschlechtsorgane und wie fassen wir sexuelle Empfindung und sexuelles Erleben in Worte? Welchen Einfluss haben dabei die Medien?
Das alles und noch viel mehr bringt die Ausstellung den Besuchenden näher, auf eine gut durchdachte, alle Sinne ansprechende Art. Neben den Texten, die alternativ in „einfacher Sprache“ zu lesen sind, kann man auch Anfassen, Anhören, Riechen, Blättern, Scrollen und sogar Kurbeln!
Foto: MSPT / Stefanie Koesling
AproposSex-3
Die Ausstellung zeigt auch die Entwicklung des Sexualkundeunterrichts in der Schule.
Die größte Herausforderung für das Team der Kurator*innen war nach eigenen Angaben, eine Ausstellung über Sex zu konzipieren, die Vielfalt zeigt und gleichzeitig nie zu explizit wirkt, um nicht nur die zu erreichen, die sowieso schon offen über Sexualität sprechen können. Insbesondere die Ausstellungsarchitektur mit ihren Paravent-ähnlichen Raumteilern schafft geschützte Orte, die es zulassen, über Intimes nachzudenken oder zu sprechen. Das ist gelungen! Und es interessiert: Allein zur Eröffnung am 1. Oktober hatten sich 400 Gäste angemeldet.
Zur Ausstellung gehört ein umfangreiches Begleitprogramm.
Am 6. November lädt Annette Kühn, Macherin des Talk-Formats „QUEER GOLD“, ab 18 Uhr zu einem Talk-Abend unter dem Motto „Queere Identität: Wie wir sie erleben und wie wir fühlen“. Mit ihren Überraschungsgästen werden Identitäten erklärt und persönliche Geschichten zu verschiedenen Ausdrucksformen von Sexualität und Geschlecht erzählt.
Noch bis 7.9.2025, Museum für Kommunikation, Schaumainkai 53, Frankfurt, die Ausstellung ist bis zum 7.9.2025 in Frankfurt zu sehen, www.mfk-frankfurt.de/apropos-sex/, apropos-sex.museumsstiftung.de/blog/