Foto: Bernd Fickert
„DoraHinz“
Dora Hitz „In den Rosen“, vor 1913 Öl auf Leinwand, Museum Wiesbaden © Museum Wiesbaden
Wie so viele Kunstinstitutionen betrachtet auch das Frankfurter Städel seit einigen Jahren die Kunstgeschichte noch einmal neu und gibt damit insbesondere den oftmals stiefmütterlich behandelten Künstlerlinnen mehr Möglichkeit, gesehen zu werden – und das sogar sehr erfolgreich, wie die just beendete Ausstellung mit Werken von Käthe Kollwitz beweist.
Ab dem 10. Juli zeigt eine neue Ausstellung Werke vom Beginn des 20. Jahrhunderts von Künstlerinnen in Frankfurt und Paris. Die Kurator*innen Alexander Eiling, Eva- Maria Höllerer und Aude-Line Schamschula betonen: „Wir widmen uns drei Generationen von Künstlerinnen zwischen 1880 und den 1930er Jahren sowie den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen dem Frankfurter Kunstbetrieb und der französischen Kunstmetropole“. Als einflussreiche Lehrerinnen und Kunstagentinnen prägten einige von ihnen auch die Geschichte des Städel Museums und der Städelschule. Zum Beispiel die in Zürich geborene Künstlerin Ottilie W. Roederstein, die, bevor sie nach Frankfurt kam, bereits eine anerkannte Malerin in der Pariser Szene war und mit regelmäßigen Salon-Events auch die Frankfurter Kunst-Szene vernetzte und förderte.
Foto: Stadtarchiv Hofheim am Taunus, Best. Jughenn-Archiv
„Atelier-Roederstein“
Mathilde Battenberg, Ottilie W. Roederstein und Ida Gerhardi (v. l. n. r.) in Roedersteins Pariser Atelier, Boulevard du Montparnasse 108 Fotografie, Mai 1904
Schon zu Lebezeiten fanden ihre Werke Einzug in die Sammlung des Städel Museums. Ottilie W. Roederstein wohnte mit ihrer Lebensgefährtin, der aus München stammenden Gynäkologin und ersten deutschen Chirurgin Elisabeth Winterhalter, als Paar in Frankfurt und Hofheim am Taunus. „Es ist eine Ausstellung über die Selbstermächtigung von Künstlerinnen, die zu ihrer Zeit keine Ausnahmeerscheinungen waren“, kommentiert das Kurator*innentrio.
10.7. – 27.10., „Städel / Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“, Städel, Schaumainkai 63, Frankfurt, www.staedelmuseum.de