Foto: Hans Keller
Sportlich und trainiert: Benjamin Näßler ist das GAB Covermodel 2020. Beim Shooting mit Fotograf Hans Keller im Frankfurter onlight-Studio stellte der sympathische Frankfurter seine Fitness unter Beweis!
Ob im Fußball-Trikot oder entspannten Beach-Look – Benjamin bewegte sich vor der Kamera wie ein Profi; und das, obwohl er bislang kaum Fotoshooting-Erfahrung hatte. Hans Keller konnte schon nach wenigen Warm-Up-Aufnahmen in die Vollen gehen und Benjamin im Sprung ablichten.
Das GAB-Covermodel-Shooting war für Benjamin nicht das erste Mal vor der Kamera: Bereits für die Vorwahlen zum Mr Gay Germany-Contest, den Benjamin 2019 gewann, ließ er sich im Rahmen seiner eigens dafür entwickelten Kampagne „Doppelpass“ erstmals professionell ablichten. Seine Kampagne gegen Homophobie im Profifußball läuft nach wie vor, im Interview spricht der sympathische 31-jährige über seine Sportbegeisterung, sein Fitnesstraining und die Tricks sich selbst zu motivieren.
Du bist sehr sportlich – wie sieht deine Fitnessroutine aus?
Ich spiele beim FVV Fußball. Und vor Corona bin ich zwei bis vier Mal pro Woche ins Fitnessstudio gegangen . Das ist der Klassiker, den die meisten heutzutage machen. Ab und zu bringt es was, manchmal denke ich, es bringt nichts. Aber ich glaube, das geht jedem so, dass man eine Zeit hat, wo man das Gefühl hat, nicht voran zu kommen. Seit Corona trainiere ich auch zu Hause, mit Gewichten, Bodyweight-Training oder Freeletics. Da habe ich schon einiges umgestellt und was andres gemacht als das reine Fitnesstudiotraining.
Und ich gehe Joggen. Ich mag es 10, 12 oder 15 Kilometer zu laufen, die Zeit für mich zu haben, Musik zu hören und abzuschalten. Oder auch mit Freunden laufen zu gehen. Ich finde das wahnsinnig entspannend, Klar ist es auch anstrengend, und ich bin dann auch echt kaputt, aber es ist einfach sehr befreiend. Damit halte ich mich fit!
Foto: Hans Keller
Du hast aber auch eine Hochleistungsport-Vergangenheit?
Ja, Sport ist bereits seit 26 Jahren in meinem Leben und ist immer noch ein Thema. Ich habe mit fünf Jahren mit Leichtathletik begonnen und habe das dann auch 17 Jahre durchgezogen. Zwischendurch habe ich Fußball gespielt, auch schon in der Jugendmannschaft. Mein Vater meinte dann zu mir, ich solle doch lieber eine Sportart richtig betreiben als zwei Sportarten mittelmäßig, und er würde mir einen Tipp geben: Fußball wäre es nicht! (lacht). Also war es relativ schnell klar dass ich mich auf die Leichtathletik konzentriere.
Und aufgrund meiner Statur war dann ebenfalls schnell klar, dass ich nicht unbedingt der Kugelstoßer bin, deswegen haben ich zunächst den Hochsprung intensiviert und da aber schnell festgestellt, dass mein Talent begrenzt ist. Beim Hochsprung ist es so, dass ungefähr 80 Prozent Talent sind und 20 Prozent sind der Fleiß und das Training. Deswegen haben wir uns dann was gesucht, wo es weniger Talent und mehr Trainingseifer braucht, und das war dann der 400-Meter-Lauf. Da sind dreißig Prozent Talent und der Rest ist der Trainingsfleiß, den man an den Tag legt.
Und das habe ich dann auch sehr intensiv getan, also vier Jahre lang acht Mal pro Woche trainiert, zusammen mit meinem damals besten Kumpel. Und das auf einem hohen Leistungsniveau, so dass wir auch an Deutschen Meisterschaften und Internationalen Vergleichswettkämpfen teilgenommen haben.
Die Leichtathletik ist immer noch meine Lieblingssportart, noch vor dem Fußballspielen. Ich liebe den Einzelwettkampf, und trotzdem hat man das Gefühl, in einem Team zu sein. Klar gibt es eine gewisse Rivalität, jeder will gewinnen, aber jeder gönnt es dem anderen auch.
Deine Geschichte erklärt dann auch deine sportliche Disziplin die du heute noch an den Tag legst?
Definitiv. Damals haben wir in einem kleinen Verein trainiert und hatten nicht immer einen Trainer vor Ort. Da waren wir mit unseren Trainingsplänen zum Teil auf uns selbst gestellt, mussten diese selbstständig einhalten und uns selber motivieren. Da habe ich gelernt, einen gewissen Ehrgeiz zu haben und eine gewisse Motivation zu entwickeln, ohne dass jemand daneben steht und sagt: „Los, jetzt gibt’s noch einen Lauf“.
Auf der einen Seite hat mich das für die Jahre danach sehr geprägt, auf der anderen Seite aber auch abgeschreckt. Ich hatte dann auch Zeiten, da konnte ich mich überhaupt nicht für den Sport motivieren, gerade weil ich früher so extrem viel trainiert habe. Ich bin aber auch so, wenn ich schon zum Sport gehe, dann richtig und intensiv. Ich muss mich lediglich vom Sofa aufraffen.
Was ist dein Tipp, um den inneren Schweinehund zu überwinden?
Ja, da kann man sich austricksen. Bei mir ist das so: In meinem Fitnessstudio gibt es eine Sauna, und ich liebe Saunagänge und das Saunieren. Und das ist dann mein Trick und meine Motivation: Ich gehe nur in die Sauna, wenn ich auch vorher trainiert habe. Ich motiviere mich mit einer kleinen Belohnung.
Was ich auch als eine gute Motivation empfinde: sich zum Sportmachen noch jemanden dazu zu holen. Mit meinem Mann funktioniert das ganz sehr gut! Aber auch, wenn ich mich mit einem Kumpel zum Joggen verabrede. Oder man kann eine gemeinsame Challenge verabreden, also, wer schafft es in einer Woche die meisten Kilometer abzuspulen oder die meisten Schritte zu laufen. Das kommt ganz auf jeden selbst an. Ich lass mich gerne mit solchen Wettbewerben motivieren, und wenn man das zu zweit oder zu dritt macht, will ich immer auch der Beste sein (lacht).
Achtest du auch auf deine Ernährung? Oder bist du eher so konstituiert, dass die Schokolade nicht sofort anschlägt?
Ich habe tatsächlich ein bisschen Glück mit der Veranlagung, weil ich nicht immer aufpasse, aber es dann eben auch nicht sofort ansetzt. Ab 30 ändert sich ja auch der Stoffwechsel, von daher achte ich schon ein bisschen drauf, aber das heißt jetzt nicht, dass wir jeden Tag Reis mit Hähnchen essen. Es gibt dann auch mal Pute mit Reis (lacht).
Ich hab eine coole App gefunden, die jeden Tag drei Gerichte vorschlägt, und das gefällt mir gut, weil man da viel Neues ausprobieren kann. Aber wir kochen schon fast jeden Tag selbst zu Hause, vor Corona sogar nach häufiger als momentan. An den Tagen an denen wir nicht kochen unterstützen wir die Gastronomie!
Ich war ja eher der Typ, der gesagt hat, ich koche nur die Sachen die ich kenne und kann und habe mich nie an was Neues herangetraut. Aber mit der App geht das ganz gut, weil es auch Gerichte sind, die man schnell kochen kann, und es immer wieder Gerichte gibt, auf die ich selbst gar nicht gekommen wäre. Und ich finde, es ist immer schöner, wenn man selber kocht. Wenn mein Vater Spätzle macht, sind das natürlich die besten der Welt, aber auch wenn ich selbst Spätzle mache, schmecken die schon besser als die Fertigen aus dem Kühlregal. Das ist schon ein superkrasser Unterschied.
Kontakt zu Benjamin Näßler: Instagram oder bei Facebook
GAB Covermodel 2020
Fotos: Hans Keller
Model: Benjamin
Artdirector / Styling: Björn Berndt
Make-Up Artist: Wango / delicate faces
Assistant: Bella Götzmann