Foto: Riethausen
„HTRiedhausen“
Mit dem CSD erinnert die Community jedes Jahr an das Jahr 1969 mit den queeren Aufständen in der Christopher Street in New York City, die als „Geburtsstunde“ der queeren Emanzipation gelten. Der Autor H. T. Riethausen möchte das CSD-Wochenende auch dazu nutzen, um auf ein düsteres historisches Ereignis der Frankfurter Schwulen-Geschichte hinzuweisen: Zwischen 1950 und 1951 fanden in Frankfurt die sogenannten „Homosexuellen-Prozesse“ statt; auf Grundlage des damals noch gültigen §175 wurde eine regelrechte Jagd auf Homosexuelle initiiert. Nach Hunderten von Ermittlungen gab es 150 Verhaftungen und 75 Verurteilungen; viele der Opfer begingen Suizid. Riethausen hat in seinem historischen Roman „Judasengel“ die damaligen Ereignisse nacherzählt. Am CSD-Freitag lädt er zu einem informativen Stadtspaziergang, der in knapp zwei Stunden zu den damaligen Schauplätzen führt und dort vom damaligen Tatgeschehen berichtet. Die Tour führt von der Taunusanlage durch die Freßgass zum Eisernen Steg, zum Amtsgereicht und zum Frankfurter Engel; das „Denkmal Homosexuellenverfolgung“ feiert in diesem Jahr sein 30. Jubiläum.
9.8., Judasengel-Tour, Treff am EURO-Zeichen / Willy-Brandt-Platz, Frankfurt, 17 Uhr, Anmeldung erwünscht über horsttimriethausen@gmail.com
Der Roman „Judasengel“ ist im Main-Verlag erschienen.