Mit der Bereitstellung von jeweils 1,1 Millionen Euro in den Haushaltsjahren 2017 und 2018 unterstreicht die Niedersächsische Landesregierung ihre Absicht, die im Koalitionsvertrag angekündigte Kampagne verstärkt umzusetzen.
QNN
Ausgangspunkt dafür ist der Abschlussbericht zur Planung einer solchen Vielfalts- Kampagne. Die sich aus dem Bericht ergebenden Aufgabenstellungen betreffen jedoch nicht nur die Landesregierung. Viele Aufgaben werden nur oder besser umgesetzt werden können, wenn auch zivilgesellschaftliche Strukturen aktiviert werden. In den seit Dezember zwischen dem QNN und dem Sozialministerium laufenden Gesprächen wurde dazu der Begriff des Handelns nach dem sogenannten Gegenstromprinzip entwickelt. Dieses bedeutet eine qualifizierte Analyse des Bestehenden und die Vermittlung der Zielvorstellungen. „Damit soll ein auf Vielfältigkeit von gleichgeschlechtlichen Lebensweisen akzeptierender und diskriminierungsfreier Zustand in der unmittelbaren Zukunft erreicht werden“, so Dr. Heuer, Abteilungsleiter im Niedersächsischen Sozialministerium. Vorgaben seitens der Landesregierung wird es aufgrund der kommunalen Selbstverwaltung aber nur in Ausnahmen geben. Direkt einwirken und Druck ausüben könnten dagegen Lesben und Schwule, trans* und intergeschlechtliche Menschen, wenn sie sich in ihren jeweiligen Kommunen mit Forderungen und Vorschlägen einbringen.
Welche Erfolge auf diesem Wege erreichbar sind, beweist zum Beispiel der Verein „LAND LuST“, der im letzten Jahr von der Stadt Aurich eingeladen wurde, sich aktiv an Weiterentwicklung der Kommune zu beteiligen. Das QNN hat unter anderem die Mitgliedschaft im Landespräventionsrat beantragt, um auf Landesebene zukünftig für die Berücksichtigung der Prävention von Gewalt gegenüber queeren Personen zu sorgen. Um insbesondere bei der Politik für Lesben qualifiziert auftreten zu können, soll die lesbische Interessenbildung zukünftig im verstärkten Maß durch eine hauptamtliche Mitarbeiterin unterstützt werden. Das Netzwerk „Lesbisch in Niedersachsen“ wird sich im Gegenzug stärker darauf konzentrieren können, den Kontakt zwischen den lesbischen Initiativen, Gruppen und einzelnen Aktivistinnen zu stärken. Im Mittelpunkt wird dabei die Fortführung des LiN Sommerfestes stehen, das dieses Jahr im Tagungshaus Altenbücken stattfindet. Die nächste Stufe des QNN-Ausbaus wird bis zum Sommer die Stärkung der Arbeit im Trans*Bereich sein.