Wir waren im Schlachthof. Es war aber nicht Ottfried Fischer auf der Bühne, sondern glücklicherweise der Lockenkopf und Allgäuer Maxi Schafroth aus dem tiefsten Allgäu.
Foto: Mark Kamin
Winnie & Mutti bei Maxi Schafroth
Gleich vorweg: Der Service war ausgezeichnet und der Platz wunderbar. Auch wenn Muttis Kommentar dazu ist: „Lieber einen wackeligen Biertisch als einen festen Arbeitsplatz.“ Aber zurück zu dem jungen Kabarettisten.
Die Idee zu seinem Bühnenprogramm hatte Maxi nach eigener Aussage im Alter von sieben Jahren beim Berühren des elektrischen Weidezauns in Gumpratsried bei Eggisried. Ihr seht, ein richtiger Junge vom Land. Dort begegnet Maxi Schafroth Starnberger Zahnarztkindern in Geländewagen, Münchner Bildungsbürgern in senfgelben Cordhosen und hippen Szene-Pärchen mit Holz-Look-Brillen. Von der BayWa Ottobeuren bis zum Manufactum-Gummistiefel-Regal am Münchner Marienhof, Maxi Schafroth brachte uns die Vielseitigkeit Bayerns auf die Bühne. Vor seiner Karriere als Kabarettist arbeitete er bei einer Großbank, machte ein dreitägiges Praktikum in einer Schwabinger Kita und nahm am Seminar „Atemtherapie für Führungskräfte“ teil. Aus diesem biografischen Cross-over machte Maxi Schafroth umwerfendes Kabarett, immer unterlegt mit dem schnarrenden Charme seines Allgäuer Akzents. Es war ein sehr kurzweiliger Abend. Aber jetzt genug gelobt, oder wie der Allgäuer sagen würde: „It g’schimpft isch globat g’nua!“ Ein mitreißender, witziger Abend, an manchen Stellen hätten wir uns eine „Untertitel“ wie im TV gewünscht – der Dialekt aus dem „Outback“ da kam wir nicht immer mit. Anschauen! Ganz klare Empfehlung von uns!
2.11.17, Schlachthof, München, www.im-schlachthof.de