Österreichs Hauptstadt ist eigentlich immer eine Reise wert. Unser Insider Michael hat Tipps für den nächsten Besuch in Wien.
Wenn jemand noch nie in Wien war, was sollte er sich auf jeden Fall ansehen?
Neben Stephansdom, der Wiener Hofburg und dem Belvedere muss man einfach Schloss Schönbrunn gesehen haben – hier wohnte einst Kaiserin Sisi. Im dazugehörigen Park steht auf einem Hügel die Gloriette, ein frühklassizistischer Kolonnadenbau, vom dem aus man einen tollen Blick über ganz Wien hat und in dem sich ein Café mit typisch wienerischem Flair befindet.
Geht man als Wiener eigentlich noch in den Prater?
Ja, klar. Ich gehe so zwei bis drei Mal im Jahr hin. Es macht einfach Spaß und zudem gibt es auch immer wieder neue Attraktionen. Und einmal im Jahr ins Riesenrad, am besten bei Nacht, gehört schon dazu. Im Anschluss sollte man dann noch ins Schweizerhaus, eine traditionsreichen Bierhalle mit Garten, in der man am besten eine Stelze (Schweinshaxe) ist.
Foto: privat
Insider Wien
Was ist dein persönlicher Geheimtipp, wenn man den Touristen entgehen will?
Auf der Donauinsel findet man unberührte Natur und viel Grün, hier kann man spazieren gehen, Rad fahren, Inlineskate fahren, baden oder cruisen. In der Lobau gibt es eine ausgewiesene FKK-Badestelle, an der auch viele Schwule zu finden sind.
Welche ist für dich die schönste Jahreszeit in Wien?
Für mich sind das Frühling und Sommer. Dann haben unzählige Schanigärten (Außenbereiche vor Lokalen) geöffnet, wo man sich mit Freunden trifft. Auch finden in der Zeit normalerweise viele Events wie etwa das Donauinselfest im September oder die Regenbogenparade auf dem Ring im Juni statt.
Die Wiener Kaffeehaus-Kultur ist weltberühmt. In welchem Café sollte man während einer Stadttour am besten eine Pause einlegen?
Da habe ich gleich drei Tipps: das Café Landtmann als Klassiker mit elegantem Flair, das Café Sacher für die berühmte Torte und das Café Savoy am Naschmarkt. In dem traditionsreichen schwulen Café treffen Homos wie Heteros aufeinander, um die einmalige Atmosphäre zu genießen.
Hast du einen Restauranttipp für ein romantisches Abendessen zu zweit?
Da empfehle ich entweder das auf einem Schiff befindliche Motto am Fluss oder das Drehrestaurant des im 22. Wiener Bezirk gelegenen Donauturms, von dem aus man einen tollen Blick auf das nächtliche Wien hat.
Und wenn man alleine ist?
Das relativ neue Restaurant Ropp in der Margaretenstraße serviert die besten Flammkuchen der Stadt und ist schwul geführt. Für mich ist das wie ein kleines Wohnzimmer und man fühlt sich dort sofort wohl – egal ob alleine, zu zweit oder in der Gruppe.
Im Sommer kann es ja in einer Großstadt oft sehr unangenehm werden. Wo kann man sich in Wien am besten eine Abkühlung verschaffen?
Da wäre mein Tipp neben der schon erwähnten Donauinsel das Schönbrunner Bad in der Nähe vom Schloss. Das Bad liegt auf einem Hügel, und von der großen Liegewiese hat man einen schönen Blick über die Stadt.
Wenn jemand in der Szene ausgehen will, was für eine Tour würdest du an einem Wochenende vorschlagen?
Auch wenn man sonst kein Saunagänger ist, sollte man einmal in der schönsten schwulen Sauna der Welt, dem Kaiserbründl, gewesen sein. Für einen Drink geht man ins Felix, zum Tanzen ins Why Not und die Leder- und Fetischszene trifft sich im Hard On.
Weitere Infos über Wien als LGBTIQ*-freundliches Reiseziel gibt es unter www.LGBT.wien.info
Foto: privat