Snus, das hört sich an wie ein Produkt aus einer berühmten schwedischen Möbelmarktkette. Doch Snus (ausgesprochen Snüs) ist eine beliebte, nikotinhaltige Tabakalternative in Schweden und Norwegen. Selbst die Eidgenossen aus der benachbarten Schweiz genießen diese rauchfreie Zigarettenalternative immer mehr. Angeboten wird Snus in Pulverform, lose verpackt oder in Beuteln. Aber warum ist diese Variante „des Rauchens“ in Deutschland nicht so bekannt? In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Snus in Deutschland erhältlich ist und ob der Genuss legal ist. Das klären wir in diesem Artikel.
Was genau ist Snus und ist es legal?
Bei Snus handelt es sich mit Tabak, Salz und Aromastoffen gefüllte kleine Säckchen, die ihren Ursprung in Skandinavien haben. Die Form des Tabakgenusses basiert auf einer trockenen Schnupftabakvariante, die bei den Schweden im 18. Jahrhundert besonders beliebt war. Angewendet wird Snus oral, wofür es unter die Oberlippe gelegt wird. Dort verbleibt das Päckchen so lange wie gewünscht.
Ein Ausspucken ist nicht erforderlich, dass Snus eine andere Form des nicht fermentierten Tabaks darstellt – auch wenn der Genuss oral erfolgt. Hinzu kommt, dass die schwedischen Produkte dampf pasteurisiert werden.
Was genau ist in Snus enthalten?
In Snus sind neben Tabak, Wasser, Salz und Aromastoffen auch feuchtigkeitsspeichernde und pH-regulierende Substanzen enthalten. Damit Snus in Schweden verkauft werden darf, muss die nationale Lebensmittelbehörde diese zulassen.
Bei der Basis von Snus handelt es sich um Tabak, der zum Geschmack als auch zum Geschmack von Nikotin beiträgt. Aufgrund dessen, dass die verschiedenen Tabaksorten unterschiedliche Eigenschaften haben, wird für die Herstellung eine Mischung aus verschiedenen Sorten genutzt. Während einige Tabakpflanzen mehr Nikotin enthalten, weisen andere einen deutlicheren Geschmack auf. Maßgeschneidert wird die Mischung von den sogenannten Master Blendern, damit am Ende ein Produkt herauskommt, dass gewünscht ist.
Salz kommt bei der Herstellung von Snus nicht nur als Aromastoff zur Anwendung, sondern ebenfalls aufgrund seiner konservierenden Wirkung. Neben Salz werden für die Herstellung auch pH-regulierende sowie feuchtigkeitsspendende Substanzen eingesetzt. Mit diesen wird sichergestellt, dass Snus seine Konsistenz und den Geschmack beibehält. Oft werden auch Aromen hinzugefügt, womit das Geschmackserlebnis verbessert wird, wie bspw. Minze, Salmiak/Lakritze oder Bergamotte.
Bild: Schnupftabak, Tabak, Portionssnus Bildquelle: hjartstrom via Pixabay.com
Ist Snus in Deutschland legal?
Um es von vornherein klarzumachen: Snus ist in Deutschland verboten. Dies wird klar über das Verbot Artikel 5a der Tabakverordnung festgelegt und seit 2016 in Artikel 11 des neuen tabakwarengesetztes verankert. Für Österreich gilt der § 2 des Tabakgesetzes, das ebenfalls Snus verbietet. Eine Klage der deutsche Tabakwarenhändler beim Europäischen Gerichtshof das Verbot aufzuheben, blieb erfolglos. Das bedeutet, dass der Verkauf von Snus in Deutschland bzw. Europa mit Ausnahme von Schweden verboten ist. Aber was ist mit dem Konsum? Dieser ist legal. Das bedeutet, dass wer Snus in Deutschland konsumieren möchte, der kann dies tun.
Wann wird Snus genutzt?
Es hängt von den eigenen Gewohnheiten ab, wie oft und wann Snus genutzt wird plus dem Bedarf an Nikotin. Es gibt einige, die nur auf einer Party „snusen“, während dies für andere ein ganz natürlicher Bestandteil des Alltags ist. Das snusen ist in vielerlei Hinsicht sehr einfach, denn es muss weder der Raum verlassen noch befürchtet werden, dass andere Personen von dem Genuss gestört werden.
Wird Snus aufgenommen, dann setzt sich das Nikotin aus dem Tabak frei, sobald Snus mit Speichel in Kontakt kommt. Durch das freigesetzte Nikotin steigert sich das Wohlbefinden des Benutzers. Je mehr gesnust wird, desto mehr möchte man Snus nutzen. Der Grund dafür ist simpel: Nikotin macht süchtig1.
Die Anwendung von Snus
In Form eines Prills wird Snus unter die Oberlippe gelegt. Einige lassen den Prill lediglich für wenige Minuten im Inneren, während andere über Stunden den prill halten und erst dann herausnehmen. Snus kann generell in zwei verschiedene Kategorien eingeteilt werden: Lose und Portionssnus.
Während der Benutzer den losen Snus selbst zu einem Prill formt, ist der Portionssnus gebrauchsfertig geteilt und ist entsprechend verpackt. Erstmalig kam der erste Portionssnus in den 1970er-Jahren auf den Markt und dominiert diesen noch heute. Verkauft wird der Portionssnus in einer Vielzahl von Modellen und Größen - mit Tabak oder ohne.
1Nebenwirkungen und Risiken
Auf den Genuss von Nikotin können zunächst negative Reaktionen wie Übelkeit, Schwindel bis hin zu Problemen mit dem Kreislauf auftreten. Der Körper gewöhnt sich allerdings schnell an Nikotin, denn es gehört zur Klasse der Alkaloide, die über Hormone wie Dopamin das Belohnungszentrum des Gehirns stimulieren können. An das dann auftretende Gefühl von Zufriedenheit, Glück oder Entspanntheit gewöhnt sich der Mensch und kann ein psychisches Suchtverhalten entwickeln. Nikotin ist in hohen Dosierungen giftig und kann die Ganglien des vegetativen Nervensystems lähmen.