Ricky Martin (* 24. Dezember 1971) ist der wohl bekannteste puerto-ricanische Popsänger der Welt. Und – lange hatte es gedauert – auch einer der ganz wenigen Latino-Stars, der offen zu seiner Homosexualität steht.
Los ging es für Ricky 1984, als er in die Latino-Boygroup Menudo aufgenommen wurde. Nach fünf Jahren hatte er genug von dem Rummel und ging 1989 zurück in seine Heimat, um die Highschool nachzuholen. Aber die Bretter der Bühnen der Welt wollten ihn nicht loslassen, also brachte er schon 1991 sein erstes Solo-Album und war von da an in Lateinamerika ein Superstar. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit dem La Copa De La Vida, der Hymne der Fußball-Weltmeisterschaft 1998. Von da an folgte Hit an Hit. Obwohl in der queeren Community und seit 2007 auch in der Mehrheitsgesellschaft immer ein offenes Geheimnis, war seine Homosexualität Ricky immer so heilig, dass er sogar 2008 die Geburt seiner ersten beiden Zwillinge mit einer Leihmutter damit begründete, dass ein Adoptionsverfahren ihm zu anstrengend sei. Erst 2010 fand er die Kraft, sich öffentlich als „stolzer homosexueller Mann“ zu outen. Seit 2018 ist Ricky Martin in zweiter schwuler Ehe mit Jwan Yosef verheiratet und setzt sich für die Rechte von queeren und anderen Minderheiten ein.
Foto: Usuario Gozamos - Flickr, CC BY-SA 2.0, Link