
Foto: M. Rädel
Irrenhouse
Die Grundsteuer reformiert: Anstelle pauschaler Bewertungsgrundlagen zählt nun der aktuelle Marktwert des Grundstücks. Für alle Klubs in Innenstadtlagen bedeutet das eine extreme Erhöhung der Steuerlast. Womöglich bleiben sie nach und nach auf der Strecke. Das wäre eine Katastrophe! Denn Klubs sind nicht nur Kultur und Tanz, sie sind auch Arbeitsplätze.
Ist die Gentrifizierung noch zu stoppen? Die so berühmte Berliner Klubszene steht durch die Reform der Grundsteuer wohl vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Denn die Neuberechnung der Steuer basiert nun auf dem aktuellen Marktwert der Grundstücke, was insbesondere für Klubs in zentralen Lagen zu drastischen Erhöhungen führt.
So verzeichnet der Klub ://about blank wohl eine Grundsteuer-Steigerungen von 172 %. Ein möglicher Ausweg könne immer die Anerkennung als gemeinnütziger Verein sein, wodurch sogar eine vollständige Befreiung von der Grundsteuer möglich wäre. Allerdings scheitern viele Klubs an dieser Option, da Teile ihrer Flächen gewerblich genutzt werden oder die Anerkennung vom Finanzamt abgelehnt wird. Die immer höheren Kosten können nicht gänzlich auf die Eintrittspreise umgelegt werden. Ohnehin gehen die Menschen seit Jahren weniger aus, meist streamt #mensch daheim.
Die Clubcommission Berlin warnt, dass die steigenden Betriebskosten in Verbindung mit einer bereits angespannten finanziellen Lage vieler Klubs existenzbedrohend wirken können. Angesichts steigender Preise und knapper werdender Budgets der Gäste ist eine Erhöhung der Eintrittspreise riskant. Ohne staatliche Unterstützung oder eine Reform der Gemeinnützigkeitsregelungen drohe der Verlust vieler kultureller Einrichtungen. Dann wäre Berlin nicht mehr sexy, sondern nur noch arm.
Quellen: taz.de, BZ, de.wikipedia.org
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