
Foto: Deutscher Bundestag / Julia Nowak-Katz
Reichstagsgebäude Bundestag
Das bundesweite Motto der CSDs ist 205 „Nie wieder still!“ Doch scheinbar wollen das einige politische Kräfte ...
Das kam unerwartet. Und ist ein fatales Signal an all die Menschen, die queere Sichtbarkeit bekämpfen und die LGBTIQ*-Community so unsichtbar wie in den 1950ern machen wollen.
Eben erreichte uns eine E-Mail vom Berliner CSD e.V., darin ist Folgendes zu lesen: „Mit großem Unverständnis reagiert der Berliner CSD e. V. auf die kurzfristige Rücknahme der CSD-Anmeldung durch das queere Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung. Die geplante Fußgruppe, die bereits in den Jahren 2023 und 2024 am Berliner CSD teilgenommen hat, musste nach unseren Informationen auf Weisung der Verwaltungsspitze zurückgezogen werden.“
Der Vorstand des Berliner CSD e. V. übt deutliche und berechtigte Kritik: „Diese Entscheidung wäre kein passives Wegducken – sie wäre eine aktive politische Absage an queere Sichtbarkeit. Und sie würde mitten in den Pride Month fallen. Das käme einer bewussten Entscheidung gegen die Community gleich. CSDs sind gelebte Demokratie. Wer die Teilnahme von queeren Netzwerkgruppen staatlicher Institutionen untersagt, kündigt stillschweigend den Konsens auf, dass Grundrechte sichtbar verteidigt gehören. Gerade in Zeiten, in denen CSDs zur Zielscheibe rechtsextremer Angriffe werden, wäre politischer Rückhalt mehr als angebracht.“
Diese Absage ist ein weiterer Schlag ins Gesicht all jener, die sich für die Sichtbarkeit und Rechte queerer Menschen einsetzen. Sie fügt sich nahtlos in eine Reihe bedenklicher und rückschrittlicher Entscheidungen ein, die deutlich machen, dass queeres Leben im Bundestag zunehmend an den Rand gedrängt wird. Dass Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ausgerechnet zum Berliner CSD die Regenbogenflagge am Reichstagsgebäude nicht mehr hissen lassen will, ist ein gesellschaftspolitischer Fehler – und eine klare Absage an gelebte Solidarität.
Wir sind auch auf Instagram: