
Foto: Gabriel Asensio / @gabrielasensiocastaneda / @artphoto_dancer_models_asensio
15 Künstler*innen aus Spanien, den USA, Österreich, Portugal, Russland, Argentinien und Venezuela haben sich in Madrid zu einer Gruppe zusammengeschlossen, in der sie sich gegenseitig helfen und gemeinsam ausstellen Torro Osten, einer von ihnen, hatte für uns etwas Zeit.
Erzähle mir etwas von der Gruppe. Wir wurden ursprünglich als eine Gruppe von Flüchtlingskünstlern gegründet. Wir hatten ein großes Problem, einen Ort zu finden, an dem wir unsere Werke ausstellen und unsere Erfahrungen und Kunst zeigen können. Eine LGBTIQ*-Organisation aus Valencia hat uns dann versprochen, einen Raum zu geben, wenn ich für sie Fotos machen würde. Wir haben uns mit einem schwulen Flüchtling aus Venezuela zusammengetan und eine Ausstellung über die dortige Gemeinschaft und den Kampf um Freiheit in Venezuela gemacht – und wie es sich auf Queers dort auswirkt.Aber die Organisation hat in letzter Minute einen Rückzieher gemacht und einem ihrer Gründungsmitglieder eine Ausstellung gegeben … Nach dieser Art von Rückschlägen haben wir beschlossen, dass wir mit anderen Flüchtlingskünstlern zusammenarbeiten müssen! Zumindest, um uns gegenseitig zu unterstützen. So sind wir von einer Ausstellung zur nächsten gekommen und veranstalten jetzt eine Ausstellung in Chueca. Unser Team setzt sich dabei nicht nur aus russischen Flüchtlingen zusammen, sondern ist mit Geflüchteten aus der ganzen Welt entstanden. Unser Hauptziel ist es, Kunst zu fördern und sie zu unterstützen.Ich vermute, dass die Mehrheit unseres Teams aus der queeren Community ist. Aber ich war immer dagegen, jemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung nicht aufzunehmen. Wir hatten eine heterosexuelle Cis-Person, die unserer Organisation beigetreten ist. Das stieß auf einigen Widerstand, aber ich denke, dass wir von der Liebe erzählen sollten! Mein ganzes Leben lang wurde ich von Projekten ausgeschlossen, weil ich schwul bin. Ich werde das jetzt nicht mit anderen machen.
Du warst als Model bekannt. Ja, ich war ursprünglich nur zehn Jahre lang Pornodarsteller und bekam sogar Auszeichnungen. Ich habe das Modeln geliebt, auch weil es jetzt als Fotograf interessant ist zu sehen, wie Leute arbeiten, und man kann sich in die Situation des Models versetzen.
Wann hast du dich entschieden, Russland zu verlassen? Nun, ich hatte Bedenken, dass die Polizei nach Informationen über meine Freunde und sogar einige Pornodarsteller, die ich nicht privat kannte, herumschnüffeln würde. Also musste ich die schwere Entscheidung treffen zu gehen. Das war vor drei Jahren. Aber ich konnte zuerst nicht gehen, da es keine Möglichkeit gab, es legal zu tun. Also musste ich einen Regisseur von GAYSIGHT um Hilfe bitten. Und er rettete mein Leben, indem er mir half, ein Visum zu bekommen. Pornos retten Leben! Traurigerweise tut Europa so, als gäbe es in Russland keine Diskriminierung und Zerstörung von LGBTIQ*-Leben. Es ist kompliziert zu flüchten – selbst wenn man bedroht wird.
*Interview: Michael Rädel www.instagram.com/torroosten
Wir sind auch auf Instagram: